Der Zentralrat der Juden steht zum Bundespräsidenten

Der Präsident des Zentralrats der Juden wünschte dem Bundespräsidenten Glück und Gottes Segen sowie viel Kraft in schwieriger Zeit.

Berlin, 12. Januar 2012. Auf dem Neujahrsempfang des Bundespräsidenten am 12. Januar 2012 war auch der Zentralrat der Juden in Deutschland vertreten. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Dr. Dieter Graumann wünschte Christian Wulff Glück und Gottes Segen sowie viel Kraft in schwieriger Zeit.

Die Integration der Zuwanderer aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion ist für den Zentralrat der Juden in Deutschland zu einer der größten Herausforderungen seit seiner Gründung 1950 und seit Ende des Kalten Kriegs und dem Fall der Berliner Mauer geworden.

Auch diese Zuwanderer sind vom Fremdenhass betroffen. Der Bundespräsident hatte am 10. Januar 2012 auf dem Neujahrsempfang für das Diplomatische Korps gesagt: "Fremdenhass, Gewalt und politischen Extremismus werden wir nicht dulden. Unser Staat steht für das Leben und die Freiheit aller, die in Deutschland leben, ein. Jede und jeder ist aufgerufen, dazu beizutragen, dass dies gelingt. In Abstimmung mit den anderen obersten Verfassungsorganen lade ich für den 23. Februar zu einer Gedenkfeier für die Opfer rechtsextremistischer Gewalt in Deutschland ein, um ein deutliches Zeichen zu setzen."

Am 23. Februar 2012 werden der Bundespräsident und der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland Seite an Seite für diese Staatsziele eintreten. Auch am 10. November 2000 waren der damalige Bundespräsident Johannes Rau und der damalige Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Paul Spiegel für diese Staatsziele eingetreten.

Paul Spiegel sagte, er sei davon überzeugt, dass die Mehrheit in diesem Land Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit ablehnt. Aber diese Mehrheit dürfe nicht länger schweigen, sie dürfe nicht länger wegschauen, sie dürfe nicht länger die Vorgänge in unserem Land verharmlosen.

Johannes Rau sagte, Patriotismus könne nur da gedeihen, wo Rassismus und Nationalismus keine Chance haben. Man dürfe Patriotismus niemals mit Nationalismus verwechseln. Ein Patriot ist einer, der sein eigenes Vaterland liebt. Ein Nationalist ist einer, der die Vaterländer der anderen verachtet.

Autor: Wilhelm Klumbies, D-41065 Mönchengladbach